In dieser Nacht backen wir lächelnd Erinnerungs-Croissants. Es geht um Abschied, Trauer, Bewältigung und was wir aus dem Verlust – eines Menschen, einer Beziehung, eines Traumes – über uns und das „danach“ lernen könn(t)en. In der Mitte wird es sehr persönlich und auch sehr deutlich: Ich lese einen Text, der mir wahnsinnig viel bedeutet, in dem es um den Tod eines geliebten Menschen und seine letzte Bitte an mich und alle seine Lieben geht.
„Das ist echt beschissen und mit unter unendlich traurig, wenn wir jemanden verlieren. […] Und das gilt sowohl für den Fall, wenn wir jemanden an den Tod verlieren, als auch, wenn wir jemanden an das Leben verlieren.“
#3 Nachtspaziergang – Abschied – 11:15min
Ich möchte an dieser Stelle noch ein wenig Hintergrund zur Ausgabe teilen, auf die ich mich beziehe:
Die Phasen der Trauer
Je nachdem, wen man fragt und wo man sucht, bekommt man verschiedene Einteilungen – einig sind sich Expert:innen darin, dass Trauer in Phasen verläuft. Eine der bekanntesten Einteilungen sind die fünf Phasen der Trauer nach Elisabeth Kübler-Roß: (1) Leugnen, (2) Zorn, (3) Verhandeln, (4) Depression und (5) Akzeptanz. Weniger bekannt aber auch intuitiv sind die Phasen nach Verena Kast: [1] Nicht-Wahrhaben-Wollen, [2] Aufbrechende Emotionen, [3] Suchen und Sich-Trennen und [4] neue Selbst- und Weltbezug. Vielleicht habt ihr Gemeinsamkeiten bemerkt: Starke Gefühle und Vermeidung gehören ebenso zum Prozess wie auch der Frieden mit der Situation. (Mehr Informationen gibt es beim Trauerhaus Sobotta oder dem Trauer-Blog November)
Umgang mit Trauernden
Dass diese fünf Phasen relativ sind, ineinander verschwimmen und nicht für alle gleich gelten, erklärt die Psychologin Laura im Funk-Format “Auf Klo” in einem spannenden Youtube-Video. Sie sagt: Schmerz und Kummer gehören dazu, Trauer hat ein Ende, braucht aber bewusste Trauerarbeit, zum Beispiel, in dem wir uns bewusst vom Verlorenen trennen. Und ja: Trauer erfolgt in Phasen. Mehr hört ihr im Video von “Aufs Klo” (FUNK).
Und last but not least – dies ist das Lied, das ich am Ende der Folge zitiere. Ich lade Euch herzlich ein, zuzuhören.
„Wer kann die Nacht, die Nacht schon dunkel nenn’n, wenn so viel Glühbirn‘ hoch am Himmel häng’n? Und wer weiß das schon genau? Vielleicht mal‘ ich nie wieder was Schwarz, sondern nur noch Dunkelblau.“
Tonbandgerät – Dunkelblau – Das Lied hören
Wie immer freue ich mich über Rückmeldungen zum Podcast – zum Inhalt, zur Technik, zur Stimme, zum Thema. Immerhin ist dies ein Testprojekt.
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