Luft rauslassen #8

Nachtspaziergang
Luft rauslassen #8
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Manchmal muss man einfach an die Luft. Weil jemand oder etwas uns getriggert hat, weil etwas nicht so geklappt hat, wie wir es uns wünschen oder weil’s einfach nervt. Es hilft, die Gedanken darüber spazieren zu tragen oder mit jemand anderem genüsslich rauslassen. Und doch ist das leidenschaftliche sich-Ärgern keine wirklich nachhaltige Lösung. Aber wir machen es, weil das Ärgern Selbstwert hat.

Ärger hilft, aber…

Ärger ist ein hilfreicher Deckmantel für schwierigere Gefühle wie Traurigkeit oder Angst. Und Ärger ist eine kultureller Wert, den wir eintauschen können gegen Mitgefühl, Gefühlskatalysatoren oder das Scheinwerferlicht der lautesten Geschichte. Zufriedenheit ist dem gegenüber eine größere Aufgabe. Denn wenn wir zufrieden sind, tragen wir eine Verantwortung dafür, dass wir die Gegenwart lassen, wie sie ist. Das braucht Mut.

Und besonders viel davon brauchen wir dann, wenn wir uns über uns selbst ärgern. Denn wir es gewohnt, uns optimieren zu können und auch zu müssen. Und wenn wir wahrnehmen, dass das nicht klappt, wie geplant, dann frustriert das. Und frustriert sein, frustriert meistens noch mehr, weil wir insgeheim schon wissen, dass uns der Ärger über uns selbst nicht immer gut tut.

„Lasst uns eine Infrastruktur schaffen, in dem wir zufrieden sein dürfen, ohne dass es perfekt sein muss. […] Das ist eine Stärke von einem Umfeld, in dem man noch wachsen darf.“

Wann Ärger (nicht) gut tut, warum Zufriedenheit mit Vertrauen zu tun hat und wie wir den Status Quo als mindestens ‚ganz in Ordnung‘ annehmen können, darüber denke ich im aktuellen Nachtspaziergang nach. Die Quintessenz: „Lasst uns mal mutiger sein.“

Erinnerung: Ich freue mich über Euer Feedback zu Technik, Tratsch und Thema – her damit!

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