Beim Wort „Gewohnheit“ läuft allzu schnell etwas Normatives mit: Was ist eine gesunde Gewohnheit? Was eine Marotte und was sollte ich mir dringend abgewöhnen? Dabei sind Gewohnheiten so viel mehr als das: ein ureigener evolutionärer Vorteil, den sich unser Gehirn lange erarbeitet hat, um die Welt schneller zu verstehen, etwas, das uns Sicherheit und Struktur gibt, die Schnittstelle zu Ritualen, die die individuelle Gewohnheit mit der Gemeinschaft und der Kultur verbindet und so Zusammenhalt schafft.
Natürlich steckt darin auch der kognitive Autopilot, der unsere Schubladen füllt, die Angewohnheit, die wir ändern wollen und ein Hauch von Langeweile. Aber manchmal ist es ziemlich praktisch, wenn wir Dinge aus Gewohnheit – oder routiniert – machen können. Insbesondere dann, wenn es kleine, gute Taten für uns selbst sind, die positive Pfade im Gehirn einschleifen. Und zwar ganz für uns – fern der Selbstoptimierung und in der guten Nachbarschaft positiver Marotten.
Diese Ambivalenzen der Gewohnheiten stehen im Zentrum des aktuellen Nachtspaziergangs und leiten eine kleine Änderung ein: Ab sofort kommt dieser nämlich zweiwöchig.
Ach ja und: Ich freue mich unverändert über Feedback und sage schonmal Danke!
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