Gelassen verpassen #5

Nachtspaziergang
Nachtspaziergang
Gelassen verpassen #5
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Die Welt ist voller Wunder, die wir ständig verpassen, weil wir etwas anderes tun. So banal das ist, so sehr kann uns das quälen – und zwar in Form von „FOMO“, also „Fear of missing out“ – der Angst, etwas zu verpassen. Auch und gerade in diesen verrückten Zeiten ist das ein präsentes Thema, denn die Coronakrise ist ein einziges großes Verpassen von Dingen, die eigentlich gerade nicht stattfinden. Gerade jetzt, wollen wir doch alles mitnehmen, was geht und was sich sicher anfühlt. Was aber, wenn wir uns doch dagegen entscheiden? Was können wir vielleicht auch von der Verpassensangst lernen? Durch dieses FOMO-Labyrinth führt die aktuelle Ausgabe des Nachtspaziergangs.

Das ist mein persönlicher FOMO-Horror. Diese Angst davor, wenn ich nicht jetzt alles richtig mache, dann verpasse ich die Gelegenheit, das Leben zu führen, das ich immer wollte. Fragt mich nicht, wie das aussieht – ich weiß es ja nicht! Ich verpasse es ja gerade! Hier stippt der große Zeh der FOMO in den Ozean der Daseinsangst.

Aus dem Text „Gelassen verpassen“ (Katharina Hajek)

Die Angst etwas zu Verpassen wohnt irgendwo zwischen Zweifel und Daseinsangst und katalysiert sich mit jedem Alternativszenario, in dem wir unsere Zeit gerade verbringen könnten. Je bunter die alternativen Möglichkeiten, desto grauer unser Verpassen. Nirgends wird das so deutlich, wie in den sozialen Medien.

Insbesondere dann, wenn wir in den sozialen Netzwerken unterwegs sind, drängt sich der Eindruck auf jede*r erlebt ständig Spektakuläres. Nur wir sitzen auf dem Sofa, wischen hoch und runter, drücken auf „gefällt mir“ und gefallen uns selbst dabei nicht.

Aus dem Text „Gelassen verpassen“ (Katharina Hajek)

Umso wichtiger ist es, den Glanz des Verpassten etwas verblassen zu lassen und sich dann zu fragen: Warum hätte ich das eigentlich gerne gemacht? Wie so vieles, über das wir uns sorgen, kann auch die FOMO ein:e hilfreiche:r Ratgeber:in sein. Dazu, wie das aussehen kann, welche Erfahrungen ich im letzten Sommer mit – oder besser ohne – einen Fahrradausflug in den Spreewald gemacht habe und was FOMO in Zeiten von Corona (nicht) bedeutet, habe ich mir im Nachtspaziergang ein paar Gedanken gemacht.

Ich bin wie immer super gespannt auf Feedback und freue mich über Kommentare, Sterne, Bewertungen, Teilen, Typo-Finder:innen und/oder technische Rückmeldungen. Vielen Dank dafür!

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